Brisbane, Fraser Island und immer weiter Richtung Norden

04 März 2017

Standort: Agnes Water/ 1770, Queensland/ Australien

 

Hey ihr,

Endlich melde ich mich mal wieder!
Einiges ist passiert und wir haben schon ordentlich Strecke hier in Australien abgerissen. Heute melde ich mich mal mit einem kleinen Bericht der letzten Wochen, denn so regelmäßig habe ich hier kein Internet um den Blog zu schreiben, deshalb ein kleiner Bericht der letzten 2 Wochen :)

Hier ist immer noch Hochsommer mit Temperaturen bis zu 38 Grad! Etwas dran gewöhnt haben wir uns schon und zerfließen nicht direkt morgens, wenn es um 9 Uhr schon 28 Grad sind.
Wir sind immer noch mit unserem Mietauto unterwegs und schlafen auf den Vordersitzen. Und bevor ihr jetzt denkt ,,oh Gott ihr Armen, das muss ja schlimm sein'', so schrecklich ist es wirklich nicht! Man gewöhnt sich dran, und unser kleines pinkes Zelt, welches wir im Kofferraum haben, nutzen wir eigentlich nicht, weil da sogar die Vordersitze des Autos bequemer sind. Aber ich muss auch zugeben, ich freue mich schon wieder auf mein Bett, nach 2 Monaten auf den Vordersitzen ist es dann mal wieder schön sich ganz ausstrecken zu können denke ich.

Ansonsten sind wir jetzt schon im Bundesstaat Queensland angekommen und langsam wird es echt tropisch! Das Great Barrier Reef ist nicht mehr weit entfernt und somit wird es immer wärmer und schwüler je weiter nördlich wir kommen.
Das erklärt auch, warum es hier in Harvey Bay die höchste Hai Dichte in Australien gibt, denn dort fließen die kalten und warmen Meeresströmungen zusammen und genau dort fühlen sich Haie wohl.

Die letzte Großstadt auf dem Weg nach Cairns haben wir auch hinter uns gelassen und haben in Brisbane knapp 2 Tage verbracht um dann weiter zu fahren, wieder aufs Land, denn Stadt mit dem Auto ist wirklich nervig. Also haben wir das Brisbane Kurzprogramm gemacht und uns das wichtigste angeguckt. Irgendwann ist es nämlich tatsächlich so, dass sich die Großstädte ähneln und es nicht mehr so spannend ist. Und obwohl ich es nicht gedacht hätte, das ist selbst bei Stränden so! Irgendwann ist selbst der schönste Strand nicht mehr so umwerfend, wie am ersten Tag, auch wenn das für euch in Deutschland jetzt wahrscheinlich echt komisch klingt.


Ein Highlight der letzten Wochen war unsere Fraser Island Tour. Dort sind wir 3 Tage mit Allradantrieb Autos über die Insel gebrettert und haben quasi im Sand gelebt, denn die gesamte Insel besteht aus Sand, nicht nur der Strand, sondern auch der Wald im inneren der Insel wächst auf dem sandigen Boden.



Nach der ersten Info Runde war uns klar, dass wir uns besser an die Tipps von unserem Guide halten sollten, denn auf Fraser Island leben 15 der giftigsten Schlangenarten der Welt, unzählige (aber meist ungefährliche) Spinnen und Dingos. Dingos sind Wildhunde, die dort auf der Insel leben und Menschen gegenüber ziemlich aggressiv werden können, wenn man sich falsch verhält.


Deshalb mussten wir abends immer einen Dingo Stock mitnehmen, um uns im Zweifelsfall wehren zu können und uns den Dingos gegenüber dominat verhalten. Zum Glück gab es aber keine Begegnungen mit Dingos oder Schlangen.
Die Natur dort war echt toll, besonders das Wasser war so klar und frisch, dass es bei 35 Grad eine gute Abkühlung war!




Sonst haben wir die Zeit unterwegs entspannt verbracht und sind in kleinen Etappen von Brisbane weiter nördlich gefahren, wo wir in Noosa 5 Jungs aus Kanada, England und Frankreich getroffen haben, mit denen wir dann im Nationalpark waren und das Camperleben genossen haben. Inklusive improvisiertem Regenschutz, als es plötzlich anfind zu regnen. Eine etwas löchrige Plane über die Autos gespannt, sodass wir alle in unseren Kofferräumen sitzen konnten ohne nass zu werden :)


Außerdem haben wir vor ein paar Tagen einen Ausflug in das Schildkröten Infocenter in Bundaberg gemacht, eine der größten uns bekanntesten Schildkröten Erforschungs Zentren, wo jährlich mehrere hundert Schiildkrötenweibchen ihre Eier legen und ca. 2 Monate später tausende kleine Schildkrötenbabys schlüpfen.
Wir haben dort also ein  paar Info Filme geguckt und dann ging es, als es dunkel war, an den Strand, wo wir live miterlebt haben, wie hunderte kleine Schildkröten aus dem Ei schlüpfen und aus dem Nest in Richtung Meer krabbeln- das war so beeindruckend!
Allgemein sind Schildkröten echt spannende Tiere, die immer mehr vom Aussterben bedroht sind.
Hier mal ein paar kleine Fakten, die echt interessant sind, wie ich finde :)


  • Das Geschlecht von Schildkrötenbabys wird durch die Sandtemperatur bestimmt, während der Brutzeit. Über 28,6 Grad werden es meistens Weibchen, unter 28,6 Grad werden es Männchen. Deshalb ist die Erderwärmung auch so gefährlich, denn je wärmer es wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Weibchen und immer weniger Männchen schlüpfen, was die Schildkröten auf Dauer aussterben lässt
  • Nur ca. 1 von 1.000 geschlüpften Schildkröten erreicht das Erwachsenenalter von 30 Jahren. Der Großteil stirbt vorher, entweder durch natürliche Feinde wie Haie, als Beifang oder weil sie sich in dem Plastikmüll, der in den Meeren herumschwimmt, verfangen oder ihn fressen und dadurch sterben.
  • Nach dem Schlüpfen, was meistens nachts passiert, da es dort am ungefährlichsten ist,  suchen die Schildkrötenbabys den Weg direkt ins Meer. Das ist allerdings gar nicht so einfach, da sie sich an dem hellen Horizont am Strand orientieren, der durch das Weiße der brechenden Wellen entsteht. Durch die Lichtverschmutzung durch nahegelegene Städte werden Schildkröten aber oft irritiert, da es oft heller leuchtet als die brechenden Wellen, wodurch die frisch geschlüpften Schildkröten sich falsch orientieren und nicht ins Meer finden
  • Während die geschlüpften Schildkröten ihren Weg über den Strand zum Meer suchen, bilden sie ihr eigenes GPS aus (anhand der Magnetfelder), deshalb ist es wichtig, dass man Schildkrötenbabys nicht direkt ins Meer setzt, sondern dass sie das Stück am Strand selber laufen um sich zu orientieren
  • Nach 30 Jahren im Pazifik zwischen Australien, Neuseeland und Südamerika kommen Schildkrötenweibchen ziemlich genau an den Strand bzw. in die Umgebung zurück, wo sie selber vor 30 Jahren geschlüpft sind um dann selber Eier zu legen





Jetzt sind wir wieder unterwegs und haben noch gut 2 Wochen, bis wir das Mietauto wieder abgeben müssen und es weiter geht nach Bali, die Zeit geht echt schnell vorbei!

Ich freue mich schon euch alle wiederzusehen aber werde bis dahin noch ein paar Berichte schreiben und Fotos hochladen :)
Bis dahin und sonnige Grüße,
Paula

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