Ein Hoch auf die Gastfreundschaft!

Standort: Waihi/ New Zealand

Bei einem fremden Mann auf dem Grundstück schlafen, nachdem man ihn vor 10 Minuten am Strand kennengelernt hat... klingt erst mal komisch, zugegebenermaßen. Ist es (eigentlich) auch.
Trotzdem haben wir genau das erlebt und somit Eric kennengelernt.
Wir waren unterwegs in einer kleinen Stadt hier und das eigentliche Ziel waren die öffentlichen kalten Duschen am Strand. Nach einer kalten Dusche direkt neben dem Yacht Club haben wir dann einen Platz gesucht, wo wir schlafen können und parken dürfen. Das Problem hier ist, dass wir ,,non- selfcontained'' sind, sprich kein eigenes Klo im Auto haben, wie die großen Campervans.
Deshalb dürfen wir auf vielen Parkplätzen nicht legal parken und übernachten, ansonsten gibt es eine 200$ Strafe... muss ja nicht sein, wo wir schon beim Einkaufen drei mal überlegen, ob wir uns die Schokolade kaufen oder das Geld lieber sparen.
Wir haben also auf einem solchen Parkplatz geparkt und überlegt, was wir als nächstes machen und wo wir heute Nacht schlafen sollen. Gegenüber von uns stand ein Fahrradfahrer an der Straße und ich habe aus Versehen auf die Hupe gedrückt- es war wirklich aus Versehen! Das heißt wir saßen im Auto, die Hupe ertönt und der Fahrradfahrer auf der anderen Seite dreht sich um und kommt auf uns zu, weil er dachte, dass er gemeint ist- richtig peinlich!
Wir sind dann also ins Gespräch gekommen und es stellte sich heraus, dass der Fahrradfahrer Eric heißt und ganz in der Nähe wohnt. Eric hat uns dann angeboten, dass wir uns heute Nacht auf sein Grundstück stellen können, damit wir auf dem Parkplatz nicht illegal parken und die Strafe riskieren.
10 Minuten später standen wir also auf Erics Grundstück und waren super froh, dort legal parken zu dürfen!
Den Abend haben wir dann also noch gemütlich bei Eric verbracht, Lakritz Tee getrunken (solltet ihr mal probieren, echt lecker!) und uns über das Reisen, Ernährung und Neuseeland unterhalten.
Eric selber hat nämlich schon auf der ganzen Welt gearbeitet und gelebt und demnach einige spannende Geschichten zu erzählen. Und wir haben gemeinsam gekocht. Als wir unseren 79 cent Reis und die Pasta Sauce für 1,29$ rausgeholt haben, musste Eric etwas schmunzeln und hat uns dann noch Feta und Oliven angeboten, damit wir das ganze etwas aufpeppen können :)
Mia und Ich waren ganz erstaunt, wie (gast-) freundlich Eric war und wie einfach es eigentlich ist, und dazu noch interessant, weil man so ins Gespräch kommt und wirklich spannende Geschichten erfährt!
Eric macht das wohl regelmäßig im Sommer, bietet den Leuten an bei ihm zu parken und rettet so einige Backpacker vor der 200$ Strafe.
Geschlafen haben wir dann ganz beruhigt und ohne Angst vor Polizei Kontrollen in Erics Einfahrt in unserem Auto :)
Am nächsten Tag haben wir uns dann verabschiedet und sogar noch 2 Avocados, ein Bier und Kinderbücher geschenkt bekommen. Kinderbücher deshalb, weil Eric diese für seine Enkel schreibt und überlegt, diese mal zu veröffentlichen.
Das war wirklich eine richtig nette Begegnung und Gastfreundschaft ist so etwas schönes!

Ansonsten klappt alles gut weiterhin und auch der Linksverkehr ist nicht mehr das ,,große Monster'', sondern mittlerweile ganz gut zu bewältigen, auch wenn man sich manchmal echt konzentrieren muss beim abbiegen, um nicht aus Versehen auf der falschen Straßenseite einzubiegen.
Meistens haben wir gar kein festes Ziel, wenn wir morgens losfahren, sondern gucken mal, wo wir abends landen und hören auf dem Weg Reggae und zwischendurch das Känguru Hörspiel :)

Paula xx

Ps. Hier geht mittlerweile auch der Weihnachtswahnsinn los... In den ,,Home Interior'' Zeitschriften kann man jetzt schon mal seinen individuellen Plastik Tannenbaum bestellen und auch wenn hier an Weihnachten wahrscheinlich gut 30 Grad sein werden, steht in den Homeshopping Katalogen ,,let it snow'' und der Weihnachtsmann kommt auch auf dem Schlitten... könnte ziemlich holprig werden ohne Schnee, aber ok :D