Von der Stadt in den Dschungel und zurück

16 Oktober 2016

Nachdem wir dann heute um 16 Uhr aufgestanden sind und uns gegen 17:30 Uhr auf den Weg nach draußen gemacht haben, haben wir tatsächlich noch einiges gesehen und erlebt. Maßloses Ausschlafen ist also gar kein Problem :D
Also haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind los in Richtung Bird Park. Der Weg dorthin war allerdings ein kleines Abenteuer, denn unsere inneren Kompasse haben genau gegensätzlich funktioniert, weshalb eine von uns immer nach rechts wollte, die andere sich sicher war, dass wir nach links müssen. Im nächsten Supermarkt um die Ecke hat uns eine Frau dann mit Händen, Füßen und ordentlich Gestik erklärt, wo wir hin müssen, aber als wir an der nächsten Ecke wieder unsicherer wurden, musste ,,maps me'' aushelfen. Smartphones- ab und zu die kleinen Retter des Alltags.



Als wir dann irgendwann irgendwo im Parkhaus standen und uns sicher waren, dass das nicht der Bird Park sein kann, kam uns schon der Parwächter entgegen. Dieser musste sich ein Lachen verkneifen, als wir ihm erklärten, dass wir den Bird Park suchen und jetzt irgendwie im Parkhaus stehen. Mit einem ,,welcome to Malaysia and enjoy your stay'' führte er uns wieder an das Tageslicht und wir haben den Weg gefunden- check :)
Kurz darauf wurde es auch schon dunkel und wir haben statt des Bird Parks den Butterfly Park gefunden, wo wir dann morgen hingehen wollen. Das coolste war aber, dass wir auf dem Weg Affen gesehen haben, die auf der Straße rumliefen und auf den Straßenlaternen rumkletterten. Links und rechts war nur noch Grün und als dann um 19 Uhr das Abendgebet von der Moschee nebenan ertönte, fühlte man sich echt wie in einer anderen Welt und gleichzeitig mitten im Dschungel.


Man hörte die Gebetsrufe, Vögel zwitschern, das Rascheln der Palmenblätter, ab und zu ein Auto vorbeifahren und den Stadtlärm ganz im Hintergrund und es kam mir fast vor, als wäre die Großstadt ganz weit weg, aber in 10 Minuten waren wir wieder mitten in Chinatown, wo das Leben nur so tobt- noch so ein krasser Gegensatz in Kuala Lumpur.

Später, auf der Suche nach einem Abendbrot, liefen wir vorbei an verschiedensten Straßenständen, wo es Tshirts, Uhren, Taschen und Früchte gab- natürlich alles Markensachen ;)


Und dann, hinter ein paar Straßenständen, fanden wir eine Art offene Halle, wo wir dann erst mal eine Runde gedreht haben, um zu sehen, was es überhaupt so gibt. Von frittiertem Fisch über eingelegte Fleischbeilagen und Reisgerichten gab es alles, was man sich vorstellen kann. Zubereitet in kleinen Campingküchen mit der notwendigsten Ausstattung und Hygieneverhältnissen, die in Deutschland wohl als ,,eklig'' oder ,,abartig'' beschrieben werden würden, ist das hier ganz normal, und vollkommen ausreichend, wie Mia und ich festgestellt haben. Oft reicht das vollkommen aus und das Essen schmeckte echt gut (und wir liegen hier nicht mit Magenverstimmungen oder sonstigen Problemen im Bett).
Wir hatten gebratenen Reis mit Ananas und Spring Rolls, gefüllt mit Gemüse und dazu einen Orangensaft und, ob ihr es glaubt oder nicht, Sternenfrucht Saft! Verrückt oder? Aber das gibt es hier an jeder Ecke und in jedem Supermarkt zu kaufen: Sternenfruchtsaft, Mangosaft, Wassermelonensaft, Aloe Vera Saft oder Litchisaft.

ganz links Sternenfruchtsaft :)
Noch unglaublicher war aber die Atmosphäre, die dort herrschte. So hab ich mir Asien vorgstellt!
Links und Rechts überall die kleinen Essenstände, in der Mitte Tische und Stühle, überall Carlsberg Werbung, Ventilatoren auf voller Stufe, sodass dort richtig Wind herrschte und im Hintergrund lief die ganze Zeit schnulzige Musik auf voller Lautstärke. Das heißt wir saßen inmitten von Einheimischen, mit wehenden Haaren und hörten Musik wie ,,Can you feel the love tonight'' (Elton John) oder ,,You know I love you, I'll always be true'' (Beatles) während wir Spring Rolls mampften :D


Zwischendurch kam ein Mann in einem orangen Gewand an den Tisch, wir vermuten ein Mönch, und wollte Spenden einsammeln. Im nächsten Moment schrubbte eine ältere Frau an den Tischen vorbei, räumte ab und verstaute alles dreckige Geschirr in einem gelben Plastikeimer, den sie schleifend hinter sich herzog- einfach aber effizient!

Jetzt ist es 23:34 Uhr und da wir morgen nicht wieder bis 16 Uhr schlafen wollen, gehen wir gleich mal in unsere Höhle und decken uns bei 30°C mit einer von Motten zerfressenen Wolldecke zu, während die Klimaanlage läuft um das Atmen zu ermöglichen- läuft gut hier!

Wir hören, bis dann,
Paula

4 Kommentare:

Christin hat gesagt…

Pauliii :)
Du schreibst echt toll. Man erkennt super dein Charakter wieder❤️!
Hab' Dich Lieb��

Anonym hat gesagt…

Entfernung von Barmstedt nach Kuala Lumpur: 12.377 km
Wir folgen Euch!
Schöne Grüße von
Wencke und Stefan

Paula hat gesagt…

Ha Tini, wie cool!
Danke, das freut mich, dass du so gerne mitliest :)
Geht mir bei deinem Blog übrigens sehr ähnlich, man merkt direkt, dass Tini schreibt!
Hab dich auch lieb und liebste Grüße <3
Pauli

Paula hat gesagt…

Hey Wencke und Stefan,
das ist ja toll, freut mich sehr, dass ihr mitlest!
Und 12.377km sind ja doch ziemlich viel merke ich gerade... :D
Liebe Grüße aus Malaysia nach Barmstedt!
Paula

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