Und täglich...

19 Oktober 2016

Standort: Kuala Lumpur/ Malaysia


...grüßt hier zwar nicht das Murmeltier, aber dafür die Einheimischen, die es wahrscheinlich gar nicht glauben können, dass gerade zwei weibliche, hellhäutige, hellhaarige Menschen die Straße überqueren. Da wird dann fröhlich zugewunken, gehupt oder mit dem iPad ,,heimlich'' ein Foto gemacht.

Am Anfang war das echt befremdlich und ziemlich unangenehm, aber mittlerweile haben wir uns etwas daran gewöhnt und machen den Spaß mal mit, denn die Menschen sind dabei nicht extrem aufdringlich oder unfreundlich. Also fühlen wir uns ab und zu ein bisschen special und winken zurück, wenn es nicht gerade Taxifahrer sind.
Bei Taxifahrern hört der Spaß dann nämlich auf, sobald man denen zuwinkt oder ihnen zulächelt heißt das quasi, dass man ein Taxi braucht und die Taxifahrer direkt anhalten. Deshalb sagen wir pro Tag ungefähr 20 Mal ,,no thank you'', weil man immer gefragt wird ,,Taxi?!'' und wir einfach nur mal 30 Meter laufen möchten und das gerade noch, man glaubt es kaum, ohne Taxi schaffen.

Ansonsten haben wir beschlossen, unseren Jetlag jetzt nicht mehr an die Ortszeit hier anzupassen, denn wir stehen im Durchschnitt um 14 Uhr auf (bei euch 8 Uhr morgens) und sind dann bis 3 Uhr nachts wach.
In 2 Tagen fliegen wir nämlich schon weiter nach Neuseeland und haben dann eh wieder eine neue Zeitverschiebung. Von daher genießen wir jetzt das ,,in den Tag leben'' und kosten es mal so richtig aus, denn schlafen können wir wie die Profis :D
Und es ist wirklich mal sehr angenehm gar keine Termine oder festen Abläufe zu haben, sondern spontan zu entschließen, ob wir uns den Park angucken oder noch mal in ein anderes Stadtviertel fahren- je nachdem wie wir dann gerade Lust haben :)

Gestern waren wir zum Beispiel in ,,Pudu'', einem Stadviertel etwas außerhalb, wo wir eine buddhistische Gebetsstätte besucht- und eine ältere Frau getroffen haben. Sie hat dort erst mal Mittag gegessen und hat uns dann den Rat gegeben, dass wir uns ja auch eine Pizza von ,,Pizza hut'' in die Gebetsstätte liefern lassen können, hahaha! Sie selber mag Pizza nämlich super gerne und bestellt sich öfter was bei ,,Pizza hut''.
Während sie uns das alles erzählt hat und zwischendrin richtig herzhaft gelacht hat, saß sie auf ihrem Moped, voll mit Einkaufstüten, trug eine rosa Häckelmütze, die mit Haarklammern zusammengehalten wurde und hat sich Reis mit Gemüse reingehauen, echt herrlich!




Im Anschluss sind wir weiter gelaufen, vorbei an IKEA und an diversen kleinen Läden, die von frischem Fisch bis hin zu LED Leuchtreklamen alles verkauften.
Und auch hier waren die Gegensätze wieder krass für unsere bekannten europäischen Verhältnisse.
Dieses Bild beschreibt es ziemlich genau, wie stark die Gegensätze hier teilweise sind:


Da haben Mia und ich dann überlegt, ob man die Menschen hier wirklich als ,,arm'' bezeichnen kann, nur weil sie z.B. kein iPhone besitzen oder kein perfekt abgestimmtes Farbkonzept in ihren Häusern haben, sondern alles ein bisschen zusammengewürfelt ist, aber den Zweck vollkommen erfüllt.
Denn sie machen größtenteils gar keinen ,,armen'' oder ,,bemitleidenswerten'' Eindruck, sondern leben einfach ein total anderes, aber nicht zwangsläufig schlechteres, Leben als wir in Deutschland oder anderswo auf der Welt.
Ihr seht schon, dass ich bzw. wir echt ins Nachdenken kommen, weil man in einer so fremden Umgebung unterwegs ist und sieht, wie auf der Welt noch so gelebt wird und wie anders es sein kann.

Übermorgen, am Donnerstag, geht es dann auch schon weiter nach Neuseeland und ich freue mich richtig doll meine ehemalige Gastfamilie wiederzusehen und auf die Natur dort freue ich mich auch schon sehr!
Es bleibt also spannend und ich werde weiterhin berichten!
Bis dahin, Selamat tinggal (Tschüss auf Malaiisch)
Paula

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen